top of page
AutorenbildSilvia Walter

Hilfe - mein Hund ist in der Pubertät!

Über Nacht mutiert Dein Liebling zum Wildfang und hat plötzlich alles Gelernte vergessen? Er fängt an, weite Kreise zu ziehen, das andere Geschlecht wird plötzlich interessant und alles ist wichtiger, als Du?


Herzlich Willkommen in der Pubertät Deines Hundes!



Die Pubertät bei Hunden beginnt in der Regel zwischen dem sechsten und achten Lebensmonat. Bei kleineren Rassen setzt sie oft früher ein als bei größeren. Bei Hündinnen beginnt die Pubertät mit der ersten Läufigkeit, bei Rüden ist ein deutliches Interesse am anderen Geschlecht erkennbar. Während dieser Phase, die zwischen sieben und 24 Monaten dauern kann, durchlaufen Hunde viele Veränderungen. Sie können plötzliches, impulsives Verhalten zeigen, bereits Gelerntes scheinbar vergessen und ein gesteigertes Interesse an der Fortpflanzung entwickeln. Auch körperlich verändert sich einiges: Die Milchzähne fallen aus, die bleibenden Zähne wachsen nach, und die Geschlechtsorgane entwickeln sich weiter. Es ist eine herausfordernde, aber auch spannende Zeit für Hund und Halter.


Lasst uns in diesem Artikel klären, was es mit der Pubertät Deines Hundes auf sich hat. Hierzu folgen auch weitere Artikel zu Kastration und ihre Folgen.


In diesem Artikel klären wir folgende Aspekte:



Was ist die Pubertät eigentlich?

Warum ist die Pubertät wichtig für Deinen Hund?

Wann ist der Spuk vorbei und wie gehst Du souverän damit um?


 

Was ist die Pubertät eigentlich?


In der Pubertät beginnt das Erwachsenwerden für Deinen Hund. Hier kommt es zu einem kompletten Umbau im Gehirn. Nervenzellen und Verbindungen im Gehirn, die sich bisher als nützlich erwiesen haben, werden stabilisiert, andere, weniger nützliche werden abgebaut.

Sehr wichtig für diese Umbauphase sind die Sexualhormone, die wiederum andere Hormone und Vorgänge im Körper beeinflussen. Im Laufe des Umbaus wird kindliches Verhalten durch erwachsenes und rationales Verhalten ersetzt.


Das ist auch der Grund, warum Dein Hund plötzlich nicht mehr an gelernte Informationen kommt und scheinbar alles vergessen hat. Tatsächlich sind diese Informationen aber nur "verschüttet" und Deinem Hund fällt es einfach schwerer, sich zu konzentrieren und zu lernen.


Wie alle Pubertierenden hat auch Dein Hund Karneval im Kopf! Und dieser Zustand kann mitunter auch ziemlich anstrengend für alle Beteiligten sein;-)


Warum ist die Pubertät so wichtig für Deinen Hund?


Ganz einfach: Hier wird Dein Hund auf das Erwachsensein eingestellt.

Die Selbstkontrolle, die Fähigkeit Frustrationen auszuhalten und die Empathie sind erst nach dem Umbau komplett möglich.


Die Sexualhormone sind aber auch für körperliche Prozesse enorm wichtig! So etwa für das Wachstum von Knochen, Gelenken und Muskulatur.

Aus diesem Grund haben zu früh kastrierte Hunde viel häufiger orthopädische Probleme, wie ein zu schwacher Muskelaufbau oder Probleme mit dem Gelenkapparat.



Wann ist der Spuk vorbei und wie gehst Du souverän damit um?


Bei kleineren Hunden beginnt die Pubertät früher und ist auch früher beendet, spätestens mit zwei Jahren.

Bei großen Hunderassen, wie zum Beispiel Ridgeback, Dogge und Herdenschutzhunden dauert das Ganze bis zu vier Jahre!


Die Pubertät Deines Hundes ist also viel mehr als das vermeintliche "Rebellieren und Grenzen austesten"!

Wenn Du eine gute und dauerhafte Bindung zu Deinem Hund aufbauen möchtest, solltest Du viel Verständnis für Deinen Hund haben. Aber auch Geduld, eine liebevolle Konsequenz und eine große Portion Humor ist gefragt;-).

Nimm es nicht persönlich, wenn Dir Dein Hund in dieser Phase nicht sofort folgen kann, manchmal auf "Durchzug" stellt, oder einfach "drüber" reagiert. bei Problemen solltest Du Dich an einen guten Hundetrainer wenden, der positiv mit Dir und Deinem Hund durch diese Phase hilft. Denn auch diese Phase geht vorüber!



Warum ist eine Kastration in dieser Phase keine gute Idee?


Spätestens jetzt sollte Dir klar sein, warum eine Kastration vor oder gar während der Pubertät keine gute Idee ist:

  1. Der so wichtige Umbau in Gehirn und Körper kann nicht statt finden- Dein Hund wird also nie richtig erwachsen!

  2. Studien haben nachgewiesen, dass eine erhöhte Reaktivität durch eine zu frühe Kastration gefördert werden kann!

  3. Durch die frühe Kastration können unerwünschte Verhaltensveränderungen auftreten!


Also hab Geduld und Verständnis für Deinen Hund, bleib fair und denke daran, dass die Pubertät ein ganz natürlicher Prozess ist und enorm wichtig für die komplette Entwicklung Deines Hundes!


Später, wenn Dein Hund alt ist, wirst Du über seine Streiche lachen!

6 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Commentaires


bottom of page